Kann Lernen Spaß machen? Fragt man die Generation Z, kommt die Antwort in etwa so:
„Kommt drauf an …“
Tja, willkommen in der Welt der Digital Natives, der Menschen, die mit YouTube-Tutorials aufgewachsen sind, die TikTok besser kuratieren als jeder Redakteur und deren Aufmerksamkeitsspanne laut Klischee irgendwo zwischen „Swipe“ und „Skip Ad“ liegt. Doch wer denkt, diese Generation hätte keine Lust zu lernen, liegt daneben – sie will nur anders lernen.
Was aber macht Weiterbildung für die Generation Z aus? In vier „Levell“ steigerst du dein Wissen zu dieser Frage.
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Level 1: Weiterbildung? Aber bitte in Häppchen!
Lange PDFs? 90-Minuten-Webinare? Das ist für viele Gen-Zler etwa so verlockend wie eine Steuererklärung am Sonntagmorgen. Micro-Learning lautet das Zauberwort – aber Achtung: Micro-Learning ist nicht Mini-Wissen!
Es geht nicht darum, Inhalte zu zerschreddern, bis nur noch Infokrümel übrigbleiben. Es geht darum, lernpsychologisch sinnvolle Lerneinheiten zu schaffen, die fokussiert, praxisnah und on-the-go funktionieren.
Ob morgens in der Bahn, zwischen zwei Terminen oder abends auf dem Sofa – kurze, interaktive Lern-Nuggets passen zum Rhythmus der Generation, die sich Wissen genauso holt wie Songs: on demand..
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Level 2: Gamification – das Spiel beginnt
Was tun, wenn ein Lernmodul beginnt? Die Gen Z fragt: „Und was krieg ich dafür?“ – Punkte? Badges? Ein Ranking?
Gamification macht Weiterbildung zum Erlebnis. Fortschrittsbalken, Levels, Quizduelle, virtuelle Trophäen – sie triggern das Belohnungssystem im Gehirn und machen aus Pflicht ein Spiel. Und wer spielt, bleibt dran – freiwillig.
Weiterbildung wird dann spannend, wenn sie nicht wie Schule aussieht.
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Level 3: TikTok – Vom Tanzvideo zum Lernformat
Ja, TikTok ist voller Tänze, Memes und Katzen mit Sonnenbrillen. Aber: TikTok ist auch ein Ort für Wissensvermittlung. In 60 oder 180 Sekunden bringen Creator komplexe Themen auf den Punkt – unterhaltsam, visuell und (meist) präzise.
Warum also nicht Lerninhalte auch in diesem Stil aufbereiten? Mit Storytelling, visuellem Witz und einem Tempo, das sich der Generation anpasst. Denn wer durch TikTok scrollt, bleibt eher bei einer cleveren Wissens-Skizze hängen als bei einer Textwüste.
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Level 4: Selbstbestimmt statt aufgezwungen
Die Gen Z ist eigenständig. Sie googelt, fragt Reddit, schaut Tutorials und löst Probleme auf YouTube. Selbstgesteuertes Lernen ist keine Vision mehr – es ist gelebte Realität.
Deshalb funktioniert Weiterbildung dann besonders gut, wenn:
- sie frei zugänglich ist (z. B. mobil)
- sie modular aufgebaut ist
- sie frei wählbar ist – nach Thema, Tiefe und Lernform
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Fazit: Weiterbildung muss sich wandeln – nicht die Lernenden!
Die Generation Z hat kein Weiterbildungsproblem. Sie hat ein Angebotsproblem, wenn Lernen langweilig, altmodisch und unflexibel daherkommt.
Aber wenn Weiterbildung:
- spielerisch ist (Gamification),
- kompakt & alltagstauglich (Micro-Learning),
- kreativ & visuell (TikTok-Logik),
- mobil & individuell (on demand),
…dann ist Lernen für die Gen Z kein „Muss“ mehr, sondern ein „Nice to have“ mit Suchtpotenzial.
Lernende Grüße aus dem Rheinland
Konrad Fassnacht
Weiter mit unserer Blog-Serie zum modernen Lernen geht es am 05. Mai mit dem Thema “Weiterbildung in der Arbeitswelt der Zukunft“. Bleib dran.