8. Autorenwerkzeuge im Vergleich:
Es gibt Autorenwerkzeuge wie Sand am Meer. Zwei der häufigsten Autorenwerkzeuge sind Rise und Storyline von Articulate. Diese wollen wir hier etwas genauer ansehen.
Die Entscheidung fällt oft früh im Projekt – manchmal zu früh:
„Nehmen wir Rise oder Storyline?“
Und die Antwort lautet in 80 % der Fälle:
„Kommt drauf an.“
Denn beide Tools – Articulate Rise und Storyline – haben ihre eigenen Stärken, Schwächen und Einsatzszenarien. Wer das versteht, trifft bessere Entscheidungen – spart Zeit, Geld und Nerven.
Rise und Storyline: Zwei Welten, ein Ziel
Beide Tools gehören zu Articulate 360, beide erstellen E-Learnings. Aber sie sind grundlegend verschieden. Schau dir die folgende Tabelle an.
| Prinzip | Stärken | Schwächen | |
| Rise | Webbaukasten | Schnell, responsiv, elegant | Wenig Interaktionen, linear |
| Storyline | Hochgradig individuell und flexibel | Hohe Interaktivität, freie Gestaltung | Komplexer, nicht automatisch responsiv |
Aha-Effekt 1:
Rise ist der schicke City-Flitzer – Storyline der modulare Geländewagen.
Wann du Rise einsetzen solltest
Typische Szenarien für Rise:
- Du willst schnell und unkompliziert Inhalte aufbereiten.
- Die Zielgruppe lernt auf mobilen Geräten.
- Du brauchst eine klare, lineare Struktur.
- Du arbeitest im Team – z. B. in Reviewprozessen mit Kolleginnen und Kollegen.
- Dein Fokus liegt auf Informationstransfer mit minimaler Interaktion.
Wann du Storyline brauchst
- Du willst komplexe Interaktionen, Szenarien, Entscheidungspfade.
- Du willst frei gestalten – alles ist „bebaubar“.
- Du brauchst Gamification-Elemente, Animationen oder Simulationen.
- Dein Kurs soll nicht linear sein – Nutzerinnen und Nutzer entscheiden selbst.
- Du willst dein Projekt fein steuern, z. B. mit Variablen, Bedingungen, Triggern.
Aha-Effekt 2:
Storyline ist ein E-Learning-Labor – aber du brauchst den richtigen Schutzkittel.
Sprich: Du musst es wirklich beherrschen, sonst wird’s kompliziert.
Konkreter Tipp: Kombi-Strategie nutzen
Warum entweder – oder?
Viele der besten Projekte nutzen beide Tools gemeinsam:
- Hauptkurs in Rise, der schlank durch das Thema führt
- Storyline-Blöcke eingebettet für interaktive Übungen, Simulationen oder Quiz
- Alles integriert und mobil abrufbar
Beispiel:
Ein Onboarding-Kurs in Rise, aber mit eingebetteten „Verkaufsgesprächen“ als Entscheidungstraining in Storyline. Best of both worlds.
Aha-Effekt 3:
Du musst nicht immer zwischen Rise und Storyline wählen – du kannst sie kombinieren.
Fazit
Die Wahl des Tools ist keine Stilfrage – sondern eine strategische Entscheidung. Überlege also immer:
- Was will ich didaktisch erreichen?
- Wie sieht die Zielgruppe aus?
- Wie viel Zeit, Budget und Know-how habe ich?
Und dann: Entscheide dich mit Klarheit – nicht mit Gewohnheit.
Wichtige Informationen !
- Hier kannst du den Artikel im PDF-Format herunterladen.
- Der nächste Artikel am 25. August: „Tipps für interaktive Elemente in Articulate Storyline„
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