„Lernen nebenbei.“
„Zwischendurch, unterwegs, im Flow.“
Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein – ist aber der Kern von Microlearning. Kein Buzzword, kein Trend – sondern eine effektive Methode, um E-Learning endlich an die Realität der Lernenden anzupassen.

Denn wer hat heute noch Lust (oder Zeit), sich 60 Minuten lang durch ein digitales Lernmodul zu klicken?

Was genau ist Microlearning?

Microlearning heißt: Lernen in kleinen, in sich abgeschlossenen Einheiten. Meist zwischen 1 und 5 Minuten lang, fokussiert auf eine einzige Information oder Kompetenz.
Und das Beste: Die Lernenden entscheiden selbst, wann, wo und wie sie lernen.

Typische Microlearning-Formate:

• kurze Videos
• Flashcards
• Mini-Quiz
• Infografiken
• Onepager
• Audio-Häppchen
• kleine Simulationen oder Entscheidungsszenarien

Aha-Effekt 1:

Microlearning ist wie Espresso – klein, stark, sofort spürbar.

Warum Microlearning so gut funktioniert

• Weniger kognitive Überlastung – ein Thema = volle Aufmerksamkeit
• Besser für Transfer – Inhalte sind oft direkt anwendbar
• Passt in den Arbeitsalltag – statt sich Zeit nehmen zu müssen
• Höhere Motivation – schnelle Erfolgserlebnisse
• Flexibel kombinierbar – z. B. in Lernpfaden oder blended Formaten

Beispiel:

• 1 Min. Video: „So startest du ein digitales Daily Stand-up“
• 3 Min. Quiz: „Welche Kommunikationskanäle wofür?“
• 1 Min. Audio: „3 Formulierungen für mehr Klarheit in Mails“

So baust du Microlearning clever auf           

Ein gutes Microlearning-Element hat:

1. Einen klaren Fokus
   „Wie mache ich X?“ oder „Was ist Y?“
2. Eine klare Struktur
   • Einstieg (Warum ist das relevant?)
   • Kerninfo (Visualisiert oder narrativ erklärt)
   • Kurze Aktivierung (Quiz, Auswahl, Rückfrage)
3. Eine konkrete Handlung
   „Teste jetzt dein Wissen“, „Wende es im nächsten Gespräch an“ etc.

Aha-Effekt 2:

Ein Microlearning hat keine Einleitung – es steigt direkt ein.

Konkreter Tipp: Der „90-Sekunden-Kurs“

Teste dich selbst: Kannst du ein Thema so aufbereiten, dass jemand in 90 Sekunden etwas Konkretes lernt?

Beispiel:

• Titel: „Wie schreibe ich bessere Betreffzeilen?“
• Format: Video oder Text mit 3 Tipps
• Aktion: Quiz: Welche Betreffzeile passt besser zu Fall X?

Das kann ein Einzelmodul sein oder Teil einer Serie („1 Tipp pro Tag“) – perfekt für Mobilgeräte und Plattformen wie Moodle oder LMS-Apps.

Aha-Effekt 3:

Lernzeit ist Lebenszeit – Microlearning respektiert das.

Aufgepasst

Microlearning ist eine wichtige Facette im E-Learning, aber eben nur eine Facette. Wenn deine Lernenden umfassende Kompetenzen aufbauen sollen, dann brauchst du wieder das gute alte WBT – allerdings klug, clever und didaktisch top aufgebaut und entwickelt.

Fazit

Microlearning ist nicht „weniger E-Learning“ – es ist besser dosiertes E-Learning. Es passt sich an die Menschen an, nicht umgekehrt. Und wenn du’s gut machst, wird dein Microlearning mehr gelernt, öfter genutzt und besser erinnert.

Wichtige Informationen !

• Hier kannst du den Artikel im PDF-Format herunterladen.
• Der nächste Artikel am 11. September: „Gamification: Wie Spielelemente motivieren„
• Du willst E-Learning praxisorientiert lernen, verstehen und machen? Dann ist unser Kurs „Zertifizierte/r E-Learning Autor/in“ das Richtige für Dich.