Soft Skills wie Kommunikation, Empathie und Teamarbeit lassen sich auch online effektiv trainieren – vorausgesetzt, man verzichtet auf PowerPoint-Monologe und setzt auf interaktive Formate. Digitale Trainings bieten viele Chancen, stoßen aber an Grenzen, wenn es um nonverbale Signale, Gruppendynamik oder tiefes Vertrauen geht. Der Schlüssel liegt in der Kombination beider Welten: Online für Flexibilität, Präsenz für echte Verbindung.
PowerPoint ist tot – lang lebe das Zwischenmenschliche! Na gut, ganz so dramatisch ist es vielleicht nicht. Aber Hand aufs Herz: Wie viele Online-Präsentationen hast du schon erlebt, bei denen du neue Rekorde im Moorhuhn-Schießen t hast? Oder bei denen das Highlight war, dass jemand versehentlich stumm geschaltet war?
Dabei geht’s auch anders. Gerade Soft Skills wie Kommunikation, Empathie und Teamarbeit sind online häufig sehr gut zu vermitteln, wenn man Powerpoint in die Ecke stellt. Die gute Nachricht also: Man kann Soft Skills auch online trainieren. Ohne stundenlange PowerPoint-Schlachten, ohne steife Breakout-Räume und (meistens) ohne Frust.
Sehen wir uns einige Beispiele an.
- (Online-)Kommunikation ist keine Raketenwissenschaft – auch nicht über Zoom
Ob im Videocall, im virtuellen Kundengespräch oder beim Chat mit dem Team: Wer auch digital klar und authentisch kommunizieren kann, hat einen Riesenvorteil. In Online-Trainings kann man lernen, wie man trotz Bildschirm Nähe schafft, Körpersprache so weit wie möglich nutzt (ja, auch über Webcam!) und Botschaften auf den Punkt bringt.
Tipp: Kamera an = Wirkung an. Und bitte nicht gleichzeitig E-Mails tippen. Man merkt’s. Immer.
- Empathie im digitalen Raum – geht das überhaupt?
Aber klar! Gerade weil wir uns nicht mehr selbstverständlich in der Kaffeeküche begegnen, wird digitales Zuhören wichtiger denn je. Wer im Call aktiv zuhört, auf Stimmungen achtet und auch mal nachfragt („Wie geht’s dir heute wirklich?“), punktet mit echter Empathie – auch über Glasfaser. Und auch hier gilt: Training macht den Meister bzw. die Meisterin.
Übrigens: Emoticons ersetzen keine echten Emotionen. 😉 Aber sie helfen ein bisschen.
- Teamarbeit remote? Mehr als nur „Du bist noch auf Mute“
Teamwork über Distanz ist möglich – wenn man es bewusst gestaltet. Online-Weiterbildungen setzen hier auf neue Methoden: virtuelle Gruppenübungen, digitale Whiteboards, interaktive Rollenspiele. Ja, das kann Spaß machen. Und ja, man kann sich dabei besser kennenlernen als gedacht.
Wichtig ist nur: Alle mitnehmen. Auch die, die im Call erst nach zehn Minuten was sagen. Oder die, die ihren eigenen Namen in Zoom falsch geschrieben haben. 😉
- Aber mal ehrlich: Wo stößt Online-Training an Grenzen?
So charmant und flexibel Online-Formate auch sind – sie können nicht alles ersetzen. Manches funktioniert einfach besser im echten Raum:
- Nonverbale Kommunikation: Körpersprache, Mimik, feine Zwischentöne – all das geht online schnell verloren oder wird übersehen.
- Spontanität & Gruppendynamik: In Präsenz entsteht oft ganz natürlich ein Flow – beim Online-Training braucht es dafür deutlich mehr Struktur.
- Vertrauen aufbauen: Gerade in sensiblen Trainings (z. B. Konfliktlösung oder Feedback-Kultur) ist echte Nähe oft schwerer herzustellen.
- Energie & Präsenz erleben: Online bleibt vieles „flach“ – echte Begeisterung, Emotionen oder Gruppenschwingung sind schwerer greifbar.
Deshalb unser Plädoyer: Hybrid denken! Online ist großartig für Input, Austausch und flexible Impulse. Aber manchmal braucht es einfach das reale Miteinander – mit Kaffee, Körpersprache und echter Verbindung.
- Fazit: Soft Skills lassen sich nicht downloaden – aber trainieren. Online und offline.
Soft Skills sind der Kleber für Zusammenarbeit – ob im Büro oder im virtuellen Raum. Online-Trainings können viel, wenn sie gut gemacht sind. Aber sie haben auch ihre Grenzen. Wer beides klug kombiniert, bekommt das Beste aus zwei Welten: digitale Flexibilität und echte menschliche Tiefe.
Also: Kamera an, Herz offen – und los geht’s. Denn am Ende zählt nicht das Tool, sondern die Haltung dahinter.
Lernende Grüße aus dem Rheinland
Konrad Fassnacht
Weiter mit unserer Blog-Serie zum modernen Lernen geht es am 14. April mit dem Thema „Führungskräftetraining: Kompetenzen für das 21. Jahrhundert“. Bleib dran.