Was haben Netflix-Serien, TED-Talks und die besten Schulstunden gemeinsam? Sie erzählen Geschichten.
Warum? Weil Geschichten uns fesseln, emotional berühren und im Kopf bleiben – weit mehr als Fakten, Daten oder Bulletpoints.
Und genau deshalb ist Storytelling auch im E-Learning kein nettes Extra, sondern ein hochwirksames Werkzeug. Richtig eingesetzt, macht es aus einem Modul ein echtes Erlebnis.
Warum Storytelling wirkt – auch im Lernen
Unser Gehirn liebt Geschichten. Es verarbeitet sie schneller, tiefer und emotionaler als reine Informationen.
Denn: Geschichten aktivieren Hirnareale für Sprache, Emotion, Bewegung, sogar riechen und fühlen – alles gleichzeitig.
Aha-Effekt 1:
Wir merken uns keine Fakten – wir merken uns, was wir fühlen.
Welche Story passt in dein E-Learning?
Du musst kein Epos schreiben – oft reicht eine Mini-Geschichte mit Bezug zum Alltag der Lernenden. Drei typische Story-Formen:
- Die Fallgeschichte
„Sabine bekommt einen wütenden Kunden ans Telefon. Was nun?“
👉 Ideal für Soft Skills, Kundenkommunikation, Konfliktlösung - Der Lernbegleiter / Avatar
„Tom begleitet dich heute durch das Thema Datenschutz. Er kennt sich aus – und hat selbst mal Fehler gemacht.“
👉 Schafft Nähe und Identifikation - Die Herausforderung
„Du übernimmst heute die Rolle der Filialleitung. Triff die richtigen Entscheidungen – und bring dein Team sicher durch den Tag.“
👉 Perfekt für Szenarien, Simulationen, Transfertraining
Die 5 Bausteine einer guten Lernstory
- Figur mit Ziel oder Problem
(z. „Lena muss ein schwieriges Mitarbeitergespräch führen.“) - Konflikt oder Herausforderung
(„Der Mitarbeiter widerspricht – was tun?“) - Wendepunkt oder Entscheidungsmoment
(„Spricht sie das Verhalten direkt an – oder wartet sie ab?“) - Lösung / Lernmoment
(Feedback, Reflektion, Lerneinheit) - Erfolg oder Ausblick
(„Lena hat gelernt, wie man Kritikgespräche empathisch führt.“)
Aha-Effekt 2:
Storytelling braucht keine Romanstruktur – aber immer einen emotionalen Haken.
Konkreter Tipp: Die „30-Sekunden-Mini-Story“
Wenn du ein Modul entwickelst, schreib für jedes Lernziel eine Mini-Geschichte, die du später im Kurs nutzen kannst.
Beispiel:
Lernziel: „Lernende können ein Produkt argumentativ erklären.“
Mini-Story:
„Ein Kunde steht zögernd vor Produkt A. Du hörst ihn murmeln: ‚Ist das nicht überteuert?‘ Was antwortest du?“
So einfach – aber sofort motivierend. Die Story erzeugt Spannung, Relevanz und Lernlust.
Aha-Effekt 3:
Die beste Story ist oft die, die auch wirklich passieren könnte.
Fazit
Storytelling ist kein Gimmick – es ist die Brücke zwischen Inhalt und Bedeutung. Eine gute Geschichte sorgt dafür, dass die Lernenden nicht nur klicken – sondern mitfühlen, mitdenken, mitlernen.
Wichtige Informationen !
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- Der nächste Artikel am 22. September: „Qualitätssicherung: Dein Check vor dem Go-live“
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