Bei der Erstellung von E-Learning-Anwendungen ist eine Herausforderung, das E-Learning möglichst schnell und gleichzeitig in sehr guter Qualität zu produzieren. Um diese Herausforderung zu meistern, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Sechs dieser Möglichkeiten sind im Folgenden beschrieben.
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Wenn man eine E-Learning-Anwendung konzipiert und entwickelt, bewegt man sich zwischen zwei Polen.
- Der eine Pol ist die Qualität. Der Wunsch ist, ein hochqualitatives, attraktives, begeisterndes E-Learning zu entwickeln.
- Der andere Pol ist die Geschwindigkeit. Alles soll sehr schnell gehen. Das E-Learning soll am besten schon morgen fertig sein.
Das Dilemma der E-Learning Autorin bzw. des E-Learning Autors ist es, möglichst wenig Abstriche bei der Qualität zu machen und dennoch schnell zu sein, Qualität und Geschwindigkeit also in der Balance zu halten. Um dieses Dilemma zu lösen, gibt es ein ganzes Bündel von Maßnahmen. Die besten Maßnahmen sind dabei diejenigen, bei denen man beide Faktoren, also Qualität und Geschwindigkeit, verbessert. Die folgenden sechs Tipps beschreiben derartige Maßnahmen.
Tipp 1:
Die Kompetenz der E-Learning Autorin bzw. des E-Learning Autors spielt eine ganz entscheidende Rolle. Je größer die didaktischen, methodischen und technischen Fertigkeiten, um so besser lässt sich hohe Qualität in der entsprechenden Geschwindigkeit erreichen.
Tipp 2:
Nicht selten wird die Rolle der E-Learning Autorin bzw. des E-Learning Autors aufgeteilt. Eine Person konzipiert die E-Learning Anwendung bis zum Drehbuch, eine andere Person setzt das Drehbuch mit einem Autorenwerkzeug um. Qualität und Geschwindigkeit lassen sich hier steigern, wenn im Vorfeld die richtigen Abstimmungen zwischen den beiden Personen stattfinden.
Tipp 3:
Eine strukturierte Vorgehensweise, bei der man sich immer auf einen Aspekt der
E-Learning-Erstellung konzentriert, ist mehr als hilfreich. Zum einen kann man in jedem Schritt die Qualität überprüfen und so in der Spur bleiben, zum anderen vermeidet man zahlreiche Review- und Korrekturschleifen und gewinnt dadurch Geschwindigkeit.
Tipp 4:
Templates und Vorlagen schlagen ebenfalls zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen wird eine durchgängig hohe Qualität sichergestellt, weil das Erscheinungsbild des E-Learnings homogen ist, zum anderen erspart man sich aufwendige Bearbeitungsprozesse von Folien, Tests und Interaktionen.
Tipp 5:
Aus dem Zeitmanagement kennt man den guten, alten Zeitdieb des „Vergoldens.“ Eigentlich ist das E-Learning schon fertig und hat eine hohe Qualität. Aber man ist so begeistert von seinem Ergebnis, das man nicht mehr davon ablassen kann. Dann wird da noch ein besseres Bild gesucht, dort noch an den Animationszeiten im Sekundenbruchteil gefeilt und hier noch einmal der Text schicker formuliert. Das „Vergolden“ verbessert zwar in der Tat die Qualität, aber nur marginal. Diese Verbesserung steht aber in keinem Verhältnis zur benötigten Zeit. Daher sollte man sich zu Beginn konkrete Qualitätskriterien festlegen, und wenn diese erreicht sind, dann: Stop!
Tipp 6:
Kein E-Learning läuft am Anfang fehlerfrei. Daher muss es vor dem Rollout gründlich getestet werden. Stößt man auf einen Fehler, ist es oft nicht so leicht, diesen zu finden. Hier hilft eine geschickte Fehlersuche. Dabei abstrahiert man den Fehler vom E-Learning und stellt ihn mit einfachen Mitteln nach. Hat man den Fehler in diesem einfachen Model gefunden, ist es ein leichtes, ihn auch im E-Learning selbst zu identifizieren und zu beseitigen.
Fazit: Qualität und Geschwindigkeit in der Konzeption und Entwicklung von E-Learning-Anwendungen sind so widersprüchlich nicht. Es lohnt sich, diese beiden Faktoren gemeinsam zu betrachten. Oft findet man Vorgehensweisen, um beide Faktoren zu verbessern, oder zumindest, um einen Faktor zu verbessern, ohne den anderen zu verschlechtern. Dennoch gilt die Erkenntnis: Eine E-Learning-Anwendung zu erstellen kostet Zeit.
Lernende Grüße aus dem Rheinland
Konrad Fassnacht
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