Inzwischen gibt es, auch bedingt durch Corona, schon eine ganze Menge guter und vereinzelte auch sehr guter Webinare. Doch wirklich exzellent sind nur wenige. Dabei sind es oft nur Kleinigkeiten, die den Schritt von „sehr gut“ zu „exzellent“ ausmachen.
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Es ist schon einige Zeit her, dass ich online in einem Tonstudio zugeschaltet war, um einer professionellen Audioaufnahme beizuwohnen. Der Text stammte von mir, eine Sprecherin las den Text und ein zweiter Sprecherprofi hörte zu und gab ihr Tipps zur Verbesserung. Nach zwei oder drei Durchgängen war der Text meiner Meinung nach sehr gut. Doch der Profi hatte immer noch Kleinigkeiten zu bemängeln. „Bei diesem Satz musst Du die Stimme ganz kurz länger oben halten.“ – „Dieses Wort würde ich in einem leicht helleren Ton sprechen.“ So ging es weiter. Ich dachte bei mir, dass diese Nuancen doch eh niemand hört. Was soll das also?
Als ich das Ergebnis hörte, war ich beeindruckt. Durch die kleinen Justierungen war das Audio nicht mehr nur sehr gut, es war exzellent. Und der Sprung von „sehr gut“ zu „exzellent“ war deutlich hörbar.
An diese Geschichte musste ich unlängst denken, als ich Webinarunterlagen zur Begutachtung bekommen habe. Die Unterlagen – PowerPoint-Folien – waren wirklich gut. Aber irgendwo fehlt der Pepp, der letzte Schliff, das Exzellente. Ich ging die Folien durch und passte eine Reihe von Kleinigkeiten an. Hier drei Beispiele:
- Es war sehr wenig Text auf den Folien. Das war sehr gut. Aber auf zwei Folien war die Schriftgröße statt 18 Pixel wie sonst nur 14 Pixel. Dies wirkte etwas unsauber gearbeitet. Ich passte die Schriftgröße an.
- Auf einer anderen Folie war eine Abbildung, die nur einen Teil der Folie einnahm. Grund: Rechts sollte noch ein Rand bleiben für zwei Grafiken. Die icon-artigen Grafiken wirkten etwas einsam vor dem Hintergrund des weißen Randes. Interessanterweise war das gleiche Bild auch auf der nächsten Seite, und da füllte es die ganze Folie aus. Ich vergrößerte also das Bild auf der ersten Folie so, dass es auch die ganze Folie einnahm, und setze die beiden Grafiken am gleichen Platz wie zuvor, aber vor einem transparenten Rechteck direkt auf die Abbildung.
- Schließlich war auf einer weiteren Folie ein Comic, der sichtlich nichts mit dem Inhalt zu tun hatte. Der Comic passte zwar optisch recht gut, aber er führte zu einem Abdriften der Gedanken. Ich löschte den Comic, und schon kam der Inhalt besser zur Geltung.
Diese drei und alle weiteren Änderungen nahmen etwa 30 Minuten in Anspruch. Als ich die Webinarunterlagen dem Auftraggeber zurückgab, war er begeistert. „Das ist ja exzellent“. Die wenigen Änderungen haben also gereicht, um den Schritt von „sehr gut“ zu „exzellent“ zu machen.
Tipp also: Wenn Sie mit Ihren Webinarunterlagen fertig sind, nehmen Sie sich die Zeit, um sie noch einmal durchzugehen und vor allem um die Darstellungen kritisch zu begutachten. Sie werden sicherlich eine ganze Reihe von Kleinigkeiten entdecken, die ohne viel Aufwand zu verbessern sind und ihre Unterlagen exzellent machen.
Lernende Grüße aus dem Rheinland
Konrad Fassnacht
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