Digitale Weiterbildung nach der Pandemie – Checkliste
Veröffentlicht
29. Juni 2021
Kategorie
Digitale Weiterbildung
Autor
Konrad Fassnacht
Digitale Weiterbildung nach der Pandemie – quo vadis? Die Pandemie wird uns wohl noch länger beschäftigen. Dennoch ist jetzt der Zeitpunkt für eine Bestandsaufnahme gekommen. Wo steht die digitale Weiterbildung nach all den Veränderungen? Was ist jetzt zu tun, um die neuen und vielfältigen Erfahrungen mit der digitalen Weiterbildung zu konsolidieren und weiterzutreiben? Zurück zum Stand der Vor-Pandemie-Zeit ist sicher der falsche Weg. Die durch die Pandemie erforderlichen schnellen Maßnahmen unreflektiert weiterzutreiben aber auch. Sieben Praxis-Tipps zeigen eine Richtung und können als Checkliste verwendet werden.
Tipp 1: Learning-Readiness-Check – den Stand in der digitalen Weiterbildung ermitteln
Digitale Lernformate, allen voran Webinare in Form von Live Online Trainings, Webkonferenzen, Webvorträgen etc., haben sich für viele Weiterbildungsunternehmen, aber auch für die interne Weiterbildung von Firmen und Organisationen als Rettungsanker erwiesen. Dabei wurden die unterschiedlichsten positiven, aber auch negativen Erfahrungen gesammelt. Doch viele Entwicklungen liefen auseinander. Die Geschwindigkeit der Veränderung in Verbindung mit der durch Home Office reduzierten informellen Kommunikation führten zu einer Situation, in der vielen Unternehmen und Organisationen nicht ganz klar ist, wo sie denn eigentlich stehen und welche Kompetenzen aufgebaut worden sind. Ein strukturierter Learning-Readiness-Check, der als Kombination aus Fragebögen und Interviews durchgeführt wird, bringt Klarheit über den Ist-Stand in der digitalen Weiterbildung.
Tipp 2: Die Lernstrategie anpassen
Wenn der Ist-Stand der digitalen Weiterbildung festgestellt worden ist, geht es darum, die Ziele neu auszurichten. Worauf soll aufgebaut werden, was an der digitalen Weiterbildung soll auf welche Art und Weise weiterentwickelt werden, wo sollen wieder Präsenzschulungen durchgeführt werden und wie verbindet man die beiden Welten didaktisch, methodisch und organisatorisch perfekt? Diese Überlegungen führen zu einer Lernstrategie oder zur Anpassung einer vorhandenen Lernstrategie.
Tipp 3: Qualitätskriterien festlegen
Während der Pandemie mit dem plötzlichen ersten Lockdown war Geschwindigkeit wichtiger als Qualität. Es ging darum, so schnell wie möglich durch den Einsatz digitaler Medien und hier vor allem durch den Einsatz von Webinaren handlungsfähig zu werden. Dies hat in weiten Bereichen gut funktioniert. Dass man weniger auf die Qualität achtete, war situationsbedingt völlig in Ordnung. Doch nun ist es an der Zeit, sich über Qualitätskriterien Gedanken zu machen und diese dann umzusetzen. Ziel sollte es sein, die digitale Weiterbildung in den Bereichen, wo sie Sinn macht, qualitativ so hochwertig anzubieten, dass die Lernergebnisse besser sind als bei Präsenzschulungen.
Tipp 4: Entscheidungskriterien festlegen
Zu Beginn der Pandemie waren keine großen Entscheidungen zu treffen. Webinare waren das Mittel der Wahl, um möglichst rasch weite Teile der Präsenzschulungen zu ersetzen. Doch digitale Weiterbildung ist viel mehr als Webinare. Der Medienmix besteht aus unterschiedlichen Webinare-Formaten, unterschiedlichen digitalen Selbstlernmaterialien, kollaborativen und informellen Lernformaten, klassischem Präsenzlernen und vielem mehr. Es geht darum, die richtigen Entscheidungen für das eine oder andere Medium und das eine oder andere Format zu treffen. Hierzu sind Entscheidungskriterien notwendig, die auf der Didaktik, den Rahmenbedingungen und vielen anderen Faktoren basieren.
Tipp 5: Den Lernort klären
Vor der Pandemie war es oft eine Herausforderung, an Webinaren teilzunehmen oder selbstgesteuert mit digitalen Medien zu lernen. Die Umgebung am Arbeitsplatz wie z.B. Großraumbüros, Räumlichkeiten mit „Durchgangsverkehr“ und vieles mehr machte das Lernen mit neuen Formaten nicht einfach, zumal ruhige und ungestörte Besprechungszimmer häufig nicht in dem richtigen Umfang zur Verfügung standen – und auch heute nicht zur Verfügung stehen. Während er Pandemie hat sich mit dem Home Office ein neuer Lernort in den Vordergrund geschoben. Nicht wenige – leider nicht alle – Führungskräfte und Mitarbeiter fanden zu Hause die Ruhe, um konzentriert zu arbeiten, aber auch um konzentriert zu lernen. Dieser Lernort sollte in Zukunft unbedingt Berücksichtigung finden, wenn es um die digitale Weiterbildung geht.
Tipp 6: Den Lernerfolg messen
Lernerfolg hängt eng mit der Qualität zusammen. Durch die notwendige Geschwindigkeit bei der Einführung oder dem Ausbau digitaler Lernformate während der Pandemie fand man kaum Zeit, um zu prüfen, ob sich die gewünschten Lernerfolge einstellen. Eine Stärke der digitalen Weiterbildung, nämlich der Transfer des Erlernten und das Messen der Lernergebnisse anhand von neuen Kompetenzen, kam situationsbedingt nicht zum Tragen. Jetzt ist es an der Zeit, diese Lücke zu schließen und zu prüfen, ob und wo digitale Weiterbildung dem Unternehmen weiterhilft.
Tipp 7: Über den Tellerrand blicken
Während der Pandemie lag der Fokus, wie schon erwähnt, vor allem auf Webinaren, ein wenig auch auf selbstgesteuerten E-Learning. Doch der methodische Mix an digitalen Lernformaten geht weit über Webinare und E-Learning hinaus. Im Rahmen der Strategie aus Tipp 2 sollten auch andere Formate betrachtet und in die Strategie einbezogen, werden, z.B. kollaboratives Lernen, informelles digitales Lernen, Learning on Demand, Lernen am Arbeitsplatz, Virtual Reality und Augmented Reality und vieles mehr.
Fazit – digitale Weiterbildung nach der Pandemie erfordert strategisches Handeln
Die Pandemie hat die Weiterbildung durch die rasche Einführung bzw. den raschen Ausbau digitaler Formate kräftig durcheinandergewirbelt. Nun geht es darum, die Erfahrungen und die neuen Kompetenzen einzusetzen, um die digitale Weiterbildung auf stabile Beine zu stellen und so den „Nektar“ aus den Veränderungen zu saugen.
Rufen Sie mich an (+49 2222 989 987-1) oder senden Sie mir eine E-Mail über , um mehr über die jetzt notwendigen Schritte zu erfahren. Gerne unterstützen wir Sie auch bei Einsatz bzw. Ausbau digitaler Lernmedien und Lernformaten.
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